Impuls

Während meiner Wochen bei der Inneren Mission bin ich über einen Satz gestolpert: „Sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund!“ So ähnlich sagt es in der Bibel ein Mensch voller Vertrauen zu Jesus.

Manch einer von uns ist dieser Wunsch wohl nicht fremd. Krankheit, Sucht, Obdachlosigkeit, Flucht, Armut – jede dieser Erfahrungen kann die Seele krank machen. Manche fühlt sich einsam, mancher ausgeschlossen, vielleicht kommt die Frage hoch, ob alles noch Sinn hat, oder es ist gerade alles zu viel.

Wie schön wäre es, wenn da einer käme, zu dem wir voll Vertrauen sagen könnten: Sprich nur ein Wort, dann wird meine Seele gesund. Wenn wir nur ein Gebet sprechen, versuchen, fest zu glauben – schon würde der Wunsch erfüllt, verschwänden unsere Probleme und Sorgen. So wie bei dem bittenden Menschen in der Bibel.

Nur, so funktioniert es ja in der Regel in unseren Leben nicht. Aber vielleicht ist auch ein anderer Punkt entscheidend.

„Sprich nur ein Wort!“, heißt es. Guck mich an, nimm mich wahr, rede mit mir. Akzeptier mich, wie ich bin und frag nicht zuerst nach Schuld und dem was ich leisten kann. So höre ich die Bitte des Menschen in der Bibel.

Als Menschen, bei der Inneren Mission und überall mag es uns mal besser, mal schlechter gelingen, unserem Gegenüber auf solche Weise zu begegnen. Ich bin aber überzeugt: Gott kann es und macht es. Schaut uns an, liebevoll, nimmt uns an, so wie wir sind. Nimmt das Leiden nicht von uns weg, aber steht zu uns, auch dann, wenn Menschen es nicht mehr tun und wenn wir selbst es nicht mehr glauben können.

Bleiben Sie behütet, auch in der dunklen und kalten Jahreszeit. Das wünscht Ihnen von Herzen

Ihr Vikar Eike Blüthner