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Impuls zum November

"Gott hat seinen Engeln befohlen"

Impuls

„Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen“ (Psalm 91,11). Seit Jahren ist das der beliebteste Taufspruch. In ihm wird Gottes wundervolles Versprechen in ein unglaublich schönes Bild gehüllt: Gottes Engel begleiten dich durch dein Leben. Komme, was da wolle, Gott ist bei dir. Diese Zusage trägt durchs Leben – und darüber hinaus.

Ich mag Sprüche und Lieder, die nicht nur bei großer Freude über die Geburt eines Kindes oder in den „Hoch-Zeiten“ des Lebens ihre Kraft entfalten, sondern auch dann noch halten, wenn es unangenehm oder sogar schmerzhaft wird. In diesen Situationen brauchen wir Gott besonders. Um das erfahrbar zu machen, sind Engel ein wunderschönes Bild für Gottes guten Mächte.

Die Engel sind es, die in kalter Nacht den harten Kerlen vor der Stadt und den wenig geachteten Mädchen in der Stadt sagen: Auch für dich, gerade für dich, kommt Gott in die Welt, für dich wird Gott nahbar in Begegnungen von Mensch zu Mensch und für dich hat Gott letztlich den Tod besiegt.

Von diesem Vertrauen erfüllt schreibt Dietrich Bonhoeffer 1944/45 in äußerlich schlimmsten Umständen:

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Häufig wird dieses Lied bei Beerdigungen gesungen. Es erinnert uns daran, dass sogar jetzt, im Angesicht des Todes, Gottes guten Mächte wirksam sind. Man kann sogar sagen, sie legen jetzt erst richtig los. Denn im Tod geschieht das wohl größte Wunder: Gottes Macht trägt uns durch den Tod hindurch in ein neues Leben. Was für eine schöne Vorstellung, dass es Gottes Engel sind, die das tun. So höre ich es, wenn es in Psalm 91 über die Engel heißt „Dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.“

Am Ewigkeitssonntag werden in verschiedenen Gottesdiensten die Namen aller Verstorbenen des Kirchenjahres verlesen. Als Verein für Innere Mission gedenken wir an diesem Tag, dem 24.11. um 11 Uhr in der Kapelle des Waller Friedhofes, den wohnungslos verstorbenen Menschen.

Das Verlesen der Namen macht deutlich: Schon bevor sie geboren wurden, hatten sie bei Gott einen Namen. Nach ihrem Tod haben sie bei Gott für immer ein sicheres Zuhause voller Frieden und Freude.

Mögen Gottes Engel auch Sie begleiten, durch die dunklen Tage des Novembers hindurch, hinein in das heller werdende Licht der Advents- und Weihnachtszeit, Ihre

Pastorin Inga Schönfeld
Seelsorgerin im Verein für Innere Mission in Bremen