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Advent, Advent ein Lichtlein brennt…
Impuls
„Advent, Advent ein Lichtlein brennt… und wenn das 5. Lichtlein brennt, dann hast du Weihnachten verpennt.“
Manchmal scheint es beim Blick in die Welt, als würden so einige Wecker und Schüsse nicht gehört. So ganz weit muss man da nicht schauen. Denn es geschieht mitten unter uns:
Wohnungslose werden im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen gelassen, im Durchschnitt stirbt jeden Tag eine Frau in Deutschland an Gewalt und welche Zukunftstüren sich öffnen und welche sich schließen, hängt letztlich oft vom Stadtteil ab, in dem ein Kind geboren wurde.
Unerträglich ist das. Viele sind das Warten müde. Es braucht so dringend ein großes Fest der Menschlichkeit, der Gerechtigkeit und Liebe.
Wenn Geduld schwer wird, hilft mir ein Blick zurück zu jenen, die sowas schon erlebt haben.
Johann Hinrich Wichern wusste, dass es in schweren Zeiten nicht nur 4 Kerzen am Adventskranz braucht, sondern mehr. Nicht nur jede Woche, sondern jeden Tag ein kleines Licht. Zur Erinnerung: Gott kommt.
Bis irgendwann das Warten sich gelohnt hat und wir einstimmen in den Gesang des alten Priester Simeon:
Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel (Lk 2, 29-31).
Bis dahin lohnt es sich, die kleinen hellen Momente bewusst zu suchen: Jeder Schlafsack, der an frierende Menschen ausgegeben wird, jede Lehrkraft, die sich für ihre benachteiligten Schüler:innen einsetzt und jede Hilfe in der Nachbarschaft machen die Welt ein bisschen heller. Machen wir uns auf und werden Licht. Eins ist gewiss: Unser Licht kommt.
Eine gesegnete Adventszeit wünscht
Pastorin Inga Schönfeld
Seelsorgerin im Verein für Innere Mission in Bremen