Wie konnte das passieren?
Ende Oktober erhielten wir Kenntnis davon, dass die Leben im Alter gGmbH (LiA) als Betreiberin des Pflegeheims am Kirchweg einen Insolvenzantrag gestellt hat. Die LiA gGmbH, früher unter dem Dach des Vereins für Innere Mission, gehört zu dem bundesweit aktiven Träger Evangelischer Diakonieverein Berlin-Zehlendorf. Mit der Übergabe der Altenpflegeeinrichtung April 2021 war unsererseits die Hoffnung verbunden, dass das Haus von einem im Bereich Altenpflege sehr erfahrenen diakonischen Träger erfolgreich weitergeführt werden könne. Das war nicht der Fall. Eine Situation ist eingetreten, die wir zu dem Zeitpunkt nicht ahnen konnten und die uns heute sehr betroffen macht.
Der Darstellung in der Öffentlichkeit, dass der Verein für Innere Mission als Eigentümer der Immobilie am Kirchweg für die finanziellen Schwierigkeiten verantwortlich sei, widersprechen wir ausdrücklich. Dem Mieter wurden alle Bedingungen transparent gemacht und Zugeständnisse eingeräumt.
Weil die Immobilie für ein heutiges modernes Pflegemanagement ungünstige Ausgangskriterien mit sich bringt (zu wenig Fahrstühle, lange Wege), war es das erklärte Ziel der Leben im Alter gGmbH, 2024 in eine andere den Erfordernissen geeignetere Immobilie umziehen zu wollen. Das heißt, die Immobilie am Kirchweg war von vornherein als Übergangslösung gedacht. Die Mieten für das Haus am Kirchweg liegen in einem für stationäre Altenpflegeeinrichtungen üblichen Bereich. Mit Eintreten der unternehmerischen Schieflage wurde sofort reagiert, eine Mietreduktion angeboten und vom Insolvenzverwalter akzeptiert.
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens konnte letztlich keine Fortführung des Betriebes erreicht werden. Der Verein für Innere Mission, die Diakonie Bremen und die Bremische Evangelische Kirche haben sich dafür eingesetzt, mit dem Insolvenzverwalter eine Lösung zu finden. Eine angebotene finanzielle Unterstützung für die einstweilige Betriebsfortsetzung wurde abgelehnt.
Ende Dezember 2022 zog die Stiftung Lobetal ihre Zusage zur Übernahme der Einrichtung zurück. Warum die Vereinbarungen mit den Investoren so kurzfristig gescheitert sind und eine Übergangslösung nicht akzeptiert wurde, ist uns nicht bekannt.
Wir bedauern diese Entwicklung sehr und werden uns in dieser für alle Betroffenen belastenden Situation weiter dafür einsetzen, dass der Übergang der Bewohnerinnen und Bewohner in ein neues Zuhause so gut wie möglich gestaltet und seelsorgerlich begleitet werden kann.